Weinbergschnecken

Sie sind die nachhaltigsten Mitarbeiter bei uns am Hof 

Schnecken benötigen bis zu 85% weniger Futtermittel als Rinder,

um 1kg Muskelfleisch zu erzeugen.

Alles begann mit einer einfachen Idee, man könnte doch Schnecken züchten. Sie machen kein Lärm, sind nicht besonders schnell und sehr genügsame Tiere. Der Gedanke ließ mich nicht mehr los und ich recherchierte im Internet wie so eine Schneckenzucht funktioniert. Die Schnecken zogen mich dabei in ihren Bann und es drehte sich alles nur noch um die Weinbergschnecke und ihr kulinarisches Erbe. 

Ich werde immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, die ich gerne überwinde.

Um ein Kilogramm Muskelfleisch anzusetzen, muss ein Rind bis zu 14 kg Kraftfutter fressen, ein Schwein bis zu 8 kg und Geflügel bis zu 4 kg. Insekten und Schnecken benötigen dagegen nur 2 kg Kraftfutter, um 1 kg Körpermasse zu produzieren.

Durch den Wegfall von Gülle, weniger Treibhausgase und geringerem Wasser- und Flächenverbrauch sind Schnecken eine Umwelt- und Klimaschonende Alternative zur herkömmlichen Fleischproduktion.

WAS MACHT SCHNECKENFLEISCH UMWELTFREUNDLICH?

Im Gegensatz zur Massentierhaltung wie von Kühen, Schweinen und Hühnern benötigen Schnecken weniger Ressourcen für ihr Wachstum und produzieren trotzdem einen vergleichbaren Anteil an nährstoffreichem Fleisch. Der CO2-Fußabdruck von Schneckenfleisch wird auf ca. 0,7 kg pro 1 kg essbarem Fleisch geschätzt. Zum Vergleich: der CO2-Fußabdruck für Rind-, Schwein-, und Geflügelfleisch wird auf jeweils ca. 18 kg, 6kg und 5,4 kg pro 1kg essbarem Fleisch geschätzt.

Dieser niedrigere Fußabdruck von Schneckenfleisch ist vergleichbar mit anderen nachhaltigen Alternativen von tierischem Protein wie zum Beispiel Mehlwürmer und Muscheln. Dies kann man mehreren Faktoren zuschreiben: Zu nennen sind die Abwesenheit von enterischen Methanemissionen (das bedeutet, dass Schnecken nicht so viel Rülpsen und Furzen wie Kühe), ein besseres Verhältnis der Futterverwertung und die Möglichkeit, pflanzliche landwirtschaftliche Abfälle als Futter zu nutzen. Genauso wie die Schalen von zweischaligen Weichtieren wie Muscheln und Austern können auch die Schalen von Schnecken für verschiedenste Zwecke genutzt werden: wie zum Beispiel als Baumaterial, Filtermaterial und als Zusatz in Tierfutter.

Parzelle:

In den Gehegen, auch Parzellen genannt, wachsen die Weinbergschnecken heran. Durch spezielle Zäune werden sie am ausbrechen gehindert.   

Nachzucht:

Um im nächsten Jahr noch genug Schnecken zu haben, benötige ich natürlich Nachwuchs. Das bereitet den Schnecken kein Probleme. 

Mit ausgewählten Zuchttieren wird die Produktion im nächsten Jahr gesichert. 

Fütterung:

Weinbergschnecken sind reine Pflanzenfresser. Dabei gibt es keine Pflanzenart, die gemieden wird. Gerne essen sie auch Obst und Gemüse.

Ich füttere die Schnecken mit Gemüse vom eigenen Feld, Obst von den eigenen Bäume. Wenn ich mehr Futter benötige als ich angebaut habe, hol ich mir von den umliegenden Bio-Bauernhöfe, jenes benötigte Futter. Es versteht sich das ohne Chemie gearbeitet wird. Halt Bio nur ohne Zertifikat.

Für eine schöne Entwicklung benötigen die Schnecken auch Kraftfutter. Das Kraftfutter beinhaltet: Kalk (damit Sie ihr Gehäuse aufbauen können), Kohlenhydrate(Dinkelmehl, Dinkelkleie von einem nah gelegenen Bio-Bauernhof) und Mineralstoffe.

Wenn die Schnecken am fressen sind und man ganz leise ist, hört man die Schnecken sogar "schmatzen"